Noch vor gar nicht allzu langer Zeit gehörte ein Fernseher zur Grundausstattung eines jeden Wohnzimmers, wenn es um die Betrachtung von verschiedensten TV-Programmen, Spielfilmen oder Sportübertragungen ging. Zwar ließen sich auch damals schon hochwertige Beamer im Handel erwerben, welche das Fernsehbild in gigantischer Größe auf eine Leinwand projizieren konnten – angesichts der horrenden Anschaffungskosten rückte diese Alternative für viele Privatpersonen allerdings in weite Ferne.
Aber:
Im Laufe der Zeit hat sich in diesem Bereich jedoch einiges getan, sodass die Anschaffung eines Beamers für den heimischen Gebrauch mittlerweile auch für Menschen mit vergleichsweise kleinem Geldbeutelumfang möglich ist.
Die Antworten auf diese und einige weitere Fragen hält unser nachfolgender Ratgeber-Artikel bereit.
Wer bereits die ein oder andere Sportübertragung oder einen spannenden Spielfilm über einen Beamer angeschaut hat, dürfte sicherlich nicht nur einmal darüber nachgedacht haben, sich ein solches Gerät auch für seine heimischen vier Wände anzuschaffen und seinen Fernseher vor die Tür zu setzen.
Der Grund ist verlockend:
Die Bilddiagonale von mehrern Metern ist gigantisch – allerdings sollte man sich vor einer finalen Anschaffung hinterfragen, ob ein Beamer auch tatsächlich das richtige Endgerät ist.
Wer nur hin und wieder einen Spielfilm anschaut oder am frühen Abend die Nachrichten verfolgt, ist mit einem klassischen Fernseher oftmals besser beraten, da die Anschaffung eines Beamers trotz der zuletzt rapide gesunkenen Preise noch immer kein Schnäppchen ist: Anschaffungspreise im höheren dreistelligen bis vierstelligen Bereich sind für ein hochwertiges Gerät keine Seltenheit. Wer sich hingegen selbst als Film-Enthusiasten bezeichnen würde, bekommt durch einen modernen Beamer gleich mehrere praktische Vorzüge geboten.
Vor allem im Bereich der Bilddiagonale macht einem hochwertigen Beamer so schnell kein Fernseher etwas vor: Diverse Modelle erreichen hierbei einen imposanten Wert von rund zehn Metern, wodurch man sich das sonst nur aus dem Kino bekannte Feeling sehr einfach in die heimischen vier Wände holen kann. Würde man eine derartige Bildschirmdiagonale auf die Größe eines Fernsehers umrechnen, so käme man hier auf einen Wert von 378 Zoll. Abgesehen davon, dass es einen derartig großen Fernseher überhaupt nicht zu kaufen gibt, würde man im Falle einer fiktiven Anschaffung gut und gerne mit mehreren Zehntausend Euro zur Kasse gebeten. Zum Vergleich: XXL-Fernseher wie der Philips BDL9870EU/00 mit 98 Zoll sind derzeit für rund 19.000 (!) Euro erhältlich, kommen mit ihrer Bildgröße aber dennoch nicht ansatzweise an die eines Beamers heran. Wer hohen Wert auf eine möglichst große Bilddiagonale legt, sollte also zum Beamer greifen.
Echtes Heimkino-Feeling ist derzeit ausschließlich mit einem hochwertigen Beamer möglich, da dieser das aus dem Kino bekannte Format 21:9 unterstützt. Wer sich hingegen für einen Full-HD-Fernseher entscheidet, muss bei der Betrachtung von Spielfilmen nicht selten mit schwarzen Rändern Vorlieb nehmen, die das Filmerlebnis leider schnell trüben können.
Wer sich einen Fernseher in sein heimisches Wohnzimmer stellt oder an einer freien Wand montiert, verdeckt mit diesem zwangsläufig auch einen ebenso großen Bereich seiner Wohnung – ärgerlicherweise auch dann, wenn das Gerät überhaupt nicht verwendet wird. Ein alternativer Beamer lässt sich hingegen sehr frei in der Wohnung aufstellen oder an der Decke montieren und projiziert sein Bild an eine weiße Wand. Selbst für den Fall, dass der Beamer mit einer zusätzlichen Leinwand verwendet wird, kann diese sehr einfach über eine spezielle Halterung an der Decke des Zimmers angebracht und lediglich bei einer Benutzung ausgerollt werden. Im Idealfall sollte man sich einen Beamer allerdings nur dann zulegen, wenn dieser auch fest im Raum montiert und nicht vor jeder Verwendung neu aufgestellt wird. Grund hierfür ist die Tatsache, dass die perfekte Position eines Beamers erst genauestens berechnet werden sollte, um hierdurch das bestmöglichste Resultat bei der Betrachtung der verschiedensten Inhalte erzielen zu können.
Wer sich die packende Live-Ãœbertragung der Fußball Weltmeisterschaft mit seinen Freunden bei einem kühlen Bierchen anschauen möchte, wird wohl kaum auf die Idee kommen, seinen Fernseher hinauszutragen, da dieser bereits bei wenigen Regentropfen Schaden nehmen könnte. Deutlich einfacher ist der Fußballspaß in der freien Natur hingegen mit einem Beamer umsetzbar: In Kombination mit einer schnell aufgestellten Leinwand bietet dieser bequeme Public-Viewing-Unterhaltung im familiären Umkreis – verschiedenste moderne Modelle sind darüber hinaus sogar wasserdicht.
Das wohl größte Manko eines jeden Beamers sind dessen nicht gerade berauschenden Ergebnisse bei hellem Tageslicht: Für einen einwandfreien Filmgenuss sollte das Zimmer im Idealfall abgedunkelt sein, da man ansonsten nicht wirklich viel von der Projektion erkennen kann. Das kann gerade im Sommer sehr ärgerlich sein, da man natürlich nicht immer in einem dunklen Zimmer sitzen möchte, um sich die Nachrichten des Tages anzuschauen. Heimkino-Liebhaber dürften hiermit jedoch deutlich weniger Probleme haben, da diese den Beamer in der Regel in einem separaten Raum anbringen.
Um auch tatsächlich die besten Ergebnisse aus einem Beamer herauskitzeln zu können, kommt man nur schwerlich um die Anschaffung von zusätzlichem Zubehör herum: So sind Beamer im Gegensatz zu vielen modernen Fernsehern nicht mit einem integrierten TV-Tuner ausgestattet, sodass man für die Betrachtung von TV-Sendungen einen zusätzlichen Receiver benötigt. Darüber hinaus empfiehlt sich die Anschaffung eines separaten Audio-Systems, die die in vielen Beamern integrierten Lautsprecher eher blechern klingen – hier produziert der Fernseher einen deutlich besseren Klang.
Zahlreiche stolze Käufer eines Beamers vergessen schnell die unvermeidbaren Folgekosten eines jeden Geräts, die durch die eingesetzte Projektionslampe zustande kommen: Je nach Intensität der Verwendung kann es durchaus passieren, dass diese bereits nach zwei Jahren ihren Geist aufgibt – was vor allem deshalb ärgerlich ist, da die Anschaffungspreise für eine Ersatzbirne bei vielen Modellen im dreistelligen Bereich liegen. Wer also mehrere Stunden pro Tag Spielfilme und andere Inhalte konsumieren möchte, sollte sich vorab selbst hinterfragen, ob derartige Zusatzkosten den Spaß wert sind.
Vergleicht man den Stromverbrauch eines Beamers mit dem eines modernen Fernsehers, so zieht der Beamer hier in der Regel den Kürzeren: Während viele Hersteller von Fernsehern ihre Kunden mit immer energiebewussteren Endgeräten locken, sind Beamer trotz anderslautender Aussagen ihrer Hersteller immer noch wahre Stromfresser, die darüber hinaus auch eine hohe Hitzeentwicklung aufweisen. Viele Modelle sind mit einer eingesetzten Projektionslampe im Bereich von 200 bis 250 Watt ausgestattet, die pro Betriebsstunde nicht selten Kosten zwischen 50 Cent und 2 Euro verursachen können – umgerechnet auf den Jahresverbrauch fallen hierdurch schnell 70 Euro an. Anders sieht dies hingegen bei modernen 3LCD-Beamern aus, die im Vergleich zu klassischen LCD-Modellen rund 25% weniger Strom verbrauchen und somit als besonders energieeffizient gelten – allerdings sind derartige Ausführungen auch teurer in ihrer Anschaffung.
Viele moderne Smart TV’s bieten ihrem Verwender nicht nur die Betrachtung von verschiedensten TV-Sendern, sondern darüber hinaus auch den Zugriff auf unzählige Mediatheken, Streaming-Dienste und Unterhaltungs-Apps. Wer nun allerdings denkt, dass dies mit einem Beamer nicht möglich ist, irrt sich gewaltig: So lassen sich beispielsweise Set-Top-Boxen wie Apple TV oder Amazon Fire TV problemlos an gängige Beamer anschließen, wodurch beispielsweise ein problemloser Zugriff auf Netflix, Amazon Prime Video oder andere Streaming-Dienste gewährleistet wird – der Betrachtung von unterhaltsamen Spielfilmen und Serien steht also nichts mehr im Wege. Darüber hinaus ist selbstverständlich ein Anschluss von Tablet-PC’s, Laptops oder Smartphones möglich, sodass sich auf auf diesem Wege Fotos und Videos, die auf dem jeweiligen Gerät hinterlegt sind, über den Beamer an die Wand projizieren lassen.
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Mittlerweile bieten einige Hersteller auch besonders moderne Beamer mit vorinstallierten Smart-Apps auf dem Gerät an, welche die Verwendung einer separaten Set-Top-Box überflüssig machen: Unter ihnen beispielsweise der LG Largo, welcher mit vorinstalliertem Netflix und zahlreichen weiteren Anwendungen daherkommt, die sich ganz einfach über eine mitgelieferte Fernbedienung auswählen und steuern lassen. Angesichts der zunehmenden Vernetzung moderner Endgeräte darf man durchaus davon ausgehen, dass in naher Zukunft immer mehr Hersteller derartig ausgestattete Beamer in ihrem Sortiment anbieten und deren Preise nach und nach sinken werden.
Fazit:
Wer zwischen der Anschaffung eines herkömmlichen Fernsehers und der eines hochmodernen Beamers schwankt, sollte seine finale Kaufentscheidung vor allem von seinem persönlichen Nutzungsverhalten abhängig machen. Wer nur hin und wieder einen Spielfilm anschauen möchte oder einen Blick auf das tägliche Fernsehprogramm riskiert, ist mit einem Fernseher vermutlich deutlich besser beraten. Spielt hingegen eine möglichst imposante Bilddiagonale eine entscheidende Rolle, so kommt man eigentlich nur schwer um einen Beamer herum. Wer sich hingegen trotz unserer Kaufberatung nicht zwischen beiden Endgeräten entscheiden kann und sich im Besitz des nötigen Kleingelds befindet, kann alternativ auch über die Anschaffung von beiden Komponenten nachdenken: So können Sie in den frühen Morgenstunden entspannt die Nachrichten bei einer guten Tasse Kaffee auf dem Fernseher genießen, während Sie abends einen heiteren Filmeabend für die ganze Familie auf dem im Nebenraum montierten Beamer ins Leben rufen.
Weitere Quellen:
http://www.heimkinoraum.de/tests/fernseher-oder-beamer-beratung-und-entscheidungshilfen-52
http://www.mdr.de/umschau/quicktipp/quicktipp-beamer102.html
http://www.beamer-discount.de/blog/2016/08/beamer-oder-fernseher/
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