In der heutigen Zeit sind eigene Heimkinos sehr beliebt. Ein Fernseher kann da im Vergleich zu einer Beamer-Leinwand absolut nicht standhalten. Hier werden mithilfe von Video-Projektoren Fernsehbilder mit einer Breite von zwei bis drei Metern an die Wand gebeamt. Dies ist für Groß und Klein ein Riesenspaß.
Aber auch hier gibt es bei der Anschaffung von Beamern einiges zu beachten, denn nicht jeder Projektor ist auch passend für jedes Wohnzimmer. Er kann zu dunkel sein oder auch bei Filmen die Auflösung nicht stimmig sein. Ebenfalls können die unterschiedlichen Kabel schnell zu Stolperstellen werden. Aber nichts desto Trotz ist Beamen einfacher denn je, natürlich nur mit dem richtigen Projektor. Nachfolgend zeigen wir worauf, beim Kauf geachtet werden muss.
Für einen Kinospaß in den eigenen vier Wänden ist an erster Stelle selbstverständlich die Qualität des Beamers ausschlaggebend. Auf alle Fälle muss die Wahl hier auf einen Heimkino-Projektor fallen. Viele günstige Modelle können hier sehr verlockend wirken, aber meist sind solche Projektoren für Konferenzräume optimiert. Bei einer Verwendung im Wohnzimmer kann ein solcher Beamer meist zu laut sein und daneben ist die Farb- und Bewegungs-Wiedergabe bei Spielfilmen recht unbefriedigend. Weiterhin sollte unbedingt bei der Wahl eines Beamers die gewünschte Bildgröße und daneben ebenfalls die Aufstellungsmöglichkeiten berücksichtigt werden. In der Regel werden von den meisten Beamern das Bild bezogen auf die Objektivmitte, leicht nach oben oder unten versetzt an die Wand projiziert. Die Bildbreite entspricht ungefähr den halben Projektionsabstand. Normalerweise besteht auch stets die Möglichkeit, einen Projektor an die Decke zu montieren. Dabei ist dann aber notwendig, dass der Nutzer das Bild im Menü auf den Kopf stellt. Das Bild wird so leicht nach unten versetzt an die Wand projiziert. Zu beachten ist dabei, dass der Abstand zwischen Beamer und Projektionswand dann auch ganz genau zu der gewünschten Bildgröße passend ist. Die Unterbringung des Beamers kann schon schnell einmal zu einer Herausforderung werden, beispielsweise in großen Räumen ist es nicht damit getan, den Projektor einfach nur in einem Regal hinter den Zuschauern unterzubringen, denn in der Regel ist hier der Abstand zur Leinwand einfach zu groß und damit auch das Bild. Probleme kann es auch in kleinen Räumen geben. Hier ist sehr oft nicht genügend Platz vorhanden, um einen ausreichend großen Projektionsabstand zu erreichen. So können hier auch kaum Objektive hilfreich sein, da sie normalerweise die Bildgröße- und lage immer nur begrenzt beeinflussen können. Der Zoom-Bereich liegt normal unter Faktor zwei. In Betracht sollten dann vielleicht solche Modelle mit Lens Shift gezogen werden. Diese können das Bild in der Höhe nach oben und jeweils abhängig vom Modell dann auch einige Fingerbreit nach unten verschieben.
Alternativ können sogenannte Kurzdistanz-Beamer oder Short-Throw-Projektoren Verwendung finden. Hier reicht ein geringer Abstand zur Leinwand aus, denn es können auch große Leinwände schon aus nur wenigen Zentimetern Abstand voll ausgeleuchtet werden, Dies ist möglich, da sie mit Weitwinkel-Optiken ausgestattet sind. Hilfreich sind dabei ebenfalls ausgeklügelte Lichtwege über Spiegel. Ein solches Kurzdistanz-Modell kann dabei einfach auf ein Sidebord oder direkt auf den Boden kurz vor einer zwei Meter breiten Leinwand postiert werden. Ein Vorteil besteht darin, dass lange Kabelverbindungen entfallen. Kurzdistanz-Beamer sind normalerweise recht teuer und dabei nicht alle von ausreichender Qualität. Beamer der Marke Optoma GT5500 und LG Allegro HF85JS haben bei den Randschärfen zu kämpfen. Bessere Qualität zeigen konventionelle Beamer wie Acer V7500. Sie sind auch im Preis günstiger.
Sehr oft kommt die Frage auf, ob ein 4K-Beamer anderen Beamern bei der Anschaffung vorzuziehen ist. Es sollte dabei bedacht werden, wenn die Zuschauer nicht weiter von der Leinwand entfernt sitzen, als diese breit ist, dann lohnt immer die Anschaffung eines Projektors mit 4K-Auflösung (UltraHD, 3840 x 2160 Bildpunkte). Weiterhin spricht für einen solchen Projektor ein vorhandener Sky-Pro-Receiver. Dieser Sender überträgt nicht nur Bundesligaspiele, sondern auch Spielfilme mit einer extra scharfen Auflösung. Falls allerdings der Abstand größer ist als die gesamte Bildbreite, würde auch ein Full-HD ausreichen, da der Schärfeunterschied zu Ultra-HD nicht wirklich mit bloßem Auge erkennbar ist.
Hingegen sollten Hobbyfotografen sich generell für ein 4K-Modell entscheiden. Der Grund besteht darin, dass alle projizierten Digitalfotos in der Größe der Leinwand mit acht anstelle zwei Megapixeln einfach sensationell aussehen. Dia-Shows werden so zu einem unvergesslichem Ereignis. Allerdings ist Technik auch teuer. Mit Sicherheit ist hier die vierfache Full-HD-Auflösung bei Beamern mit Abstand teurer als bei Fernsehern. Verhältnismäßig günstig sind hier Modelle wie Viewsonic PX747-4K mit ungefähr 1.200 Euro. Die Schärfe ist super, jedoch der Kontrast lässt zu wünschen übrig. Das Bild ist etwas flach. Hingegen ist der 4K-Projektor Sony VPL-VW260 in seiner Qualität sehr gut, allerdings auch dementsprechend teuer. Für diese Modelle müssen schon knappe 5.000 Euro eingeplant werden.
Die Lichtstärke, angegeben in Lumen, des jeweiligen Beamers ist immer von der Bildgröße abhängig. Es gibt aber keine bestimmte Lichtleistung pro Zentimeter Bildbreite. Auf Projektoren mit weniger als 500 Lumen sollte jedoch verzichtet werden. Verwiesen wird immer auf Beamer mit mindestens 1000 Lumen. In der Regel ist es so, je weniger Licht ein Projektor an die Wand bringt, desto dunkler muss dann auch der Raum sein. Warum ist das so? Eigentlich leicht zu erklären, denn ein Projektor ist nur in der Lage die Leinwand heller erscheinen zu lassen, aber nicht dunkle Bildteile abzudunkeln. Daraus resultiert, dass immer das tiefste Schwarz im jeweiligen projizierten Bild auch der Helligkeit der unbeleuchteten Leinwand im Raum gleichkommt. Nur in einem komplett verdunkelten Raum erscheint dann auch eine weiße Wand schwarz. Jeder weitere auftretende Lichtschimmer, egal ob durch den Vorhang oder durch die Lüftungsschlitze des Projektors, hellen die Wand auf. Sie wird weißer dadurch und das Bild flauer. In solchen Fällen kann dann nur noch mehr Licht Abhilfe schaffen. Wenn der Beamer nun eine größere Helligkeit auf die Wand projiziert, dann erscheinen unbeleuchtete Partien stets durch das Gegenlicht schwarz. Kurz gesagt: Der Raum kann umso heller sein, je heller der Projektor strahlt. Im Test schnitt dabei der Projektor Acer P5530 mit 2.500 Lumen blendend ab. Dies kommt schon fast Tageslicht gleich. Preislich gesehen ist das Modell mit rund 800 Euro noch verhältnismäßig günstig.
Bei der Anschaffung von einem Heimkino-Beamer sollten aber auch die Folgekosten nicht außer Acht gelassen werden. Jeder Video-Projektor benötigt Spezial-Lampen für ein sauberes Lichtspektrum. Die Kosten können hier schon recht unterschiedlich sein. Sie liegen zwischen 75 und 300 Euro. Allerdings muss gesagt sein, dass diese Lampen auch zwischen 6.000 und 15.000 Betriebsstunden funktionsfähig sind. Danach haben sie dann allerdings merklich an Lichtleistung nachgelassen. In der Regel reichen jedoch 6.000 Betriebsstunden über fast zehn Jahre, wenn täglich ein Spielfilm gesehen wird. Dagegen würden natürlich alternative Lichtquellen länger halten. Allerdings sind bisher Leuchtdioden (LEDs) nicht wirklich hell genug. Die im Handel erhältlichen LED-Beamer werden daher meist als mobile Klein-Projektoren genutzt. Besser, aber auch viel teurer sind die Laser, beispielsweise gehört dieser zur Ausstattung des LG Allegro.
Die Leinwand kann die Bildqualität hinsichtlich der Helligkeit und dem Kontrast wesentlich beeinflussen. Natürlich reicht auch eine weiße Raufasertapete oder Feinputz, aber dagegen kann eine gute Leinwand mehr Licht bündeln. Der Faktor für die Lichtverstärkung wird laut Leinwandhersteller als „Gain“ angegeben. Empfehlenswert sind hier Werte bis 1,2, das entspricht bis zu 20 Prozent hellere Bilder. Nachteilig ist jedoch ein kleiner Betrachtungswinkel und auch verfälschte Farben. Sehr zu empfehlen sind Hochkontrast- Leinwände. Durch ihre grauen Projektionsflächen und dezenten Bündelung sind die Bilder besonders scharf, auch noch in dunklen Räumen.
Beim Fernseher ist 3D schon fast wieder aus der Mode, aber 3D-Beamer gut verwendbar. Große Bilder können die räumliche Illusion besser darstellen als beispielsweise ein kleiner Fernseher. Nachteilig bei 3D-Beamern ist jedoch, dass sogenannte Shutter-Brillen aufgesetzt werden müssen. Der Betrieb erfolgt durch einen Akku. Er muss regelmäßig an einer Ladestation aufgeladen werden. Die Preise sind verhältnismäßig hoch, sie liegen zwischen 30 und 80 Euro.
Projektoren benötigen keinen Antennenanschlüsse oder sonstige Empfangsteile, lediglich ist ein HDMI-Kabel notwendig. Mit dessen Hilfe gelangen dann die Videos zum Beamer. Viele Modelle besitzen zwei dieser Eingänge für TV-Receiver, Streaming-Boxen, Blue-ray-Player und Spielkonsolen. Die Zeitverzögerung zum Empfang des Bildes ist bei Sat-Empfang am geringsten. Bei Kabelempfang ist es immer abhängig vom Wohnort. Mitunter kann sich dabei der Empfang um einige Sekunden verzögern. Ebenso lange dauert es bei DVB-T2 per Antenne. Ein AV-Receiver und eine Soundbar mit einer entsprechenden Anschluss-Vielfalt können bei mehr als zwei Zuspielern die Verwaltung der Signalquellen übernehmen und zum Projektor weiterleiten. Mitunter kann dabei aber die Verkabelung je nach Standort des Beamers ein Problem darstellen, wobei HDMI-Kabellängen bis 10 Meter noch gut zu bezwingen sind. Allerdings sehen Kabel an Wänden und Decken nicht gerade schön aus. Abhilfe kann hier eine Funk-Verbindung schaffen. Entsprechende Adapter für Beamer bieten Acer und Optoma an. Weiterhin sind Sender und Empfänger bei Zubehöranbietern erhältlich. So kann ein HDMI-Kabel leicht durch eine Funkstrecke ersetzt werden.
Falls die Verwaltung der Zuspieler durch ein Audiogerät erfolgt, ist schon die Frage nach dem Ton geklärt. In der Regel ist jeder Beamer mit einem Lautsprecher ausgestattet. Meist besitzen diese aber keine ausreichende Leistung. Ebenfalls klingt es ziemlich merkwürdig, wenn der Beamer an der Decke befestigt ist und von dort der Ton kommt. Um einen wirklich guten Ton zu erhalten, sind eine Soundbar, Stereo-Anlage oder ein Heimkino-Gedeck aus AV-Receiver und Lautsprecher-Set unerlässlich.
Noch kurz angemerkt, einen „Ton“ geben auch die Ventilatoren zur Kühlung der Beamer-Lampen ab. Das Geräusch kann sehr störend sein. Alle Beamer besitzen daher zur Reduzierung des Lärms ein sogenanntes Eco-Modi. Allerdings wird dadurch auch die Lampenleistung und Helligkeit reduziert.
Bei der Frage, ob Beamer eine gute Alternative zum Fernseher sind, muss mit einem „JA“ geantwortet werden. Gründe liegen darin, dass die Anschaffung eines guten Video-Projektors richtig zu Buche schlagen kann. Allerdings sind zwar die Kurzdistanz-Modelle gut, aber leider kann hier das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht wirklich überzeugen. Als Einsteiger-Modell ist der konventionelle Full HD-Beamer von Acer empfehlenswert. Hier gibt es viel Bild zu einem erschwinglichen Preis.